Datingreport Redakteurin Conny Wilhelm

Conny Wilhelm

Conny Wilhelm hat Geschichte und Germanistik studiert und sich als freiberufliche Texterin und Journalistin selbstständig gemacht. Sie betreibt ein eigenes Online Magazin (niveau-klatsch.com) und ist in den unterschiedlichsten Themenbereichen von Boulevard bis Lifestyle unterwegs.

Vor allem viele Singles wissen, dass es mittlerweile die unterschiedlichsten Möglichkeiten gibt, über Kontaktanzeigen auf sich aufmerksam zu machen. Beim Lesen (und Verfassen) der entsprechenden Inhalte fällt jedoch auch immer wieder auf, dass es manchmal ein wenig Hintergrundwissen braucht, um alles zu verstehen. 

Der einfache Grund: Wer eine Kontaktanzeige aufgibt, zahlt diese nach Zeichen. Daher verwenden viele Abkürzungen. Doch was bedeuten diese eigentlich? Und warum kann es sich durchaus lohnen, etwas mehr Geld zu investieren und vielleicht auch lange Wörter auszuschreiben?

Die folgenden Abschnitte zeigen auf, worauf Sie beim Lesen und Verstehen von Kontaktanzeigen achten sollten. Auf diese Weise lassen sich Missverständnisse häufig vermeiden. Immerhin wäre es doch schade, die Chance auf die “Große Liebe” zu verpassen, nur weil der Inhalt der betreffenden Kontaktanzeige nicht zu 100 Prozent klar war.

Übrigens: Allein in Deutschland sind circa 50 Prozent der Männer und circa 50 Prozent der Frauen Single1Statista – https://de.statista.com/statistik/daten/studie/286810/umfrage/umfrage-in-deutschland-zur-anzahl-der-singles-nach-geschlecht/ – abgerufen am 30.01.2023.

Mehr Worte = mehr Klarheit? 

Wie bereits eingangs erwähnt, kann es sich durchaus lohnen, auf gängige Abkürzungen (s. u.) zu verzichten. Auf diese Weise wird die Kontaktanzeige zwar länger (und teurer), dadurch aber auch schnell zum Blickfang. Viele Menschen zeigen sich überrascht davon, wie groß das Interesse an klassischen Kontaktanzeigen auch im Zeitalter des Internets noch ist. Hier ist es wichtig, sich aus der Masse der Mitbewerber abzuheben. 

Längere, umfangreichere Anzeigen stechen allein schon optisch hervor. Manche Anbieter machen es sogar möglich, auf Wunsch mit Bildern und/ oder Motiven zu arbeiten. Der Fantasie sind so gut wie keine Grenzen gesetzt. Gleichzeitig sollte natürlich auch der Inhalt der Anzeige überzeugen. Nehmen Sie sich daher unbedingt etwas Zeit, um zu überlegen, wie Sie sich am besten präsentieren.

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Größere Kontaktanzeigen stechen ins Auge und ziehen dementsprechend schnell die Aufmerksamkeit der Leser und Leserinnen auf sich. Zudem wirken sie oftmals persönlicher. Wer mit dem Schalten seiner Kontaktanzeige dennoch Geld sparen möchte, sollte lediglich einige wenige Abkürzungen verwenden. Es wäre falsch, davon auszugehen, dass sich jeder gut mit den entsprechenden Kürzeln auskennt. Und nur wenige Adressaten und Adressatinnen werden dazu bereit sein, unklare Begriffe nachzuschlagen.

Ein Blick auf die gängigsten Abkürzungen in Kontaktanzeigen

Vorweg: Die Liste rund um Abkürzungen, die heutzutage in Kontaktanzeigen verwendet werden, ist lang. Auch diejenigen, die sich hier regelmäßig auf der Suche nach Flirts (oder vielleicht der “Liebe des Lebens” befinden, werden immer wieder von neuen Kürzeln überrascht. Die folgenden Abschnitte beschäftigen sich mit den gängigsten Varianten. Viele Bedeutungen ergeben sich, gerade bei ansonsten eher ausführlich gestalteten Kontaktanzeigen, aus dem allgemeinen Kontext.

  • “AG”: Das Kürzel “AG” in einer Kontaktanzeige steht für “Antwort garantiert”. In einer Zeit, in der viele Anschreiben schlicht ignoriert werden, handelt es sich hierbei um eine Geste der Höflichkeit. Dennoch bedeutet auch eine garantierte Antwort natürlich nicht, dass diese immer positiv ausfallen wird. Auch beim Flirten über Kontaktanzeigen sollte jeder auf ein “Sorry, kein Interesse!” vorbereitet sein. 
  • “BMB” Keine Frage: Bei der Suche nach dem Traumpartner oder der Traumpartnerin entscheidet natürlich nicht nur die Optik. Dennoch möchten viele Menschen natürlich wissen, mit wem sie es zu tun haben und wie ihr Gegenüber aussieht. Daher werden viele Kontaktanzeigen mit der Bitte “BMB” (= “Bitte mit Bild”) versehen. Die Frage “Ist er/ sie mein Typ?” kann so vergleichsweise schnell beantwortet werden.
  • “HHH”: Vereinfacht ausgedrückt: Mit der Abkürzung “HHH” ist in gewisser Weise das “perfekte Gesamtpaket” gemeint. Die drei H’s stehen für “Hirn, Herz, Humor” und zeigen an, dass sich der- oder diejenige, der/ die die Anzeige geschaltet hat, jemanden wünscht, der mit Hinblick auf den Intellekt, Liebe und Leidenschaft und Humor überzeugt. Ein “rundes Gesamtpaket” eben!
  • “LLL”: Diese Abkürzung findet sich oft (. aber nicht nur!) in Anzeigen, in denen es vornehmlich um Sexbekanntschaften geht. “LLL” steht für “Lack, Leder, Latex” und hat ihren Ursprung im BDSM Bereich. Viele Fragen nach persönlichen sexuellen Präferenzen können so im Vorfeld bereits beantwortet werden. Weitere, ebenfalls sexuell angehauchte Abkürzungen sind übrigens “DWT” (“Damenwäsche Träger”), “GS” (“Gruppensex”) und “PT” (“Partnertausch”).
  • ONS”: Hierbei handelt es sich um eine der gängigsten Abkürzungen überhaupt. “ONS” steht für “One Night Stand”. Hier spielt der/ die Schreibende mit Hinblick auf seine Absichten mit offenen Karten. Es geht nicht um eine feste Beziehung, sondern “nur” um Spaß für eine Nacht.

Kontaktanzeigen wie Arbeitszeugnisse lesen? Warum nicht? 

Kontaktanzeigen richtig lesen und verstehen
Kontaktanzeigen richtig lesen und verstehen

Auf der Suche nach dem perfekten Partner oder der perfekten Partnerin nehmen sich viele vor, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Somit erklärt es sich von selbst, weshalb negative Charakterzüge in den allermeisten Kontaktanzeigen zunächst außen vor bleiben. Aber: Auch hinter (scheinbar) positiven Beschreibungen kann sich eine weniger schöne Wahrheit verbergen

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Viele Menschen, die Kontaktanzeigen schreiben, sind sich durchaus ihrer Fehler bewusst und versuchen, sie in die geschriebenen Inhalte einfließen zu lassen. Selbstverständlich wäre es falsch, hier von Standards zu sprechen. Bei den folgenden Beschreibungen sollten Leser und Leserinnen jedoch zumindest hellhörig werden. Eventuell verbirgt sich hierhinter ein Hinweis auf eine Schwäche?

  • Attraktiv: Hierbei handelt es sich um ein Wort, das in Kontaktanzeigen fast schon inflationär verwendet wird. Immer im Hinterkopf behalten: Was als attraktiv empfunden wird, entscheidet natürlich jeder für sich
  • Direkt: Einige Menschen neigen dazu, Direktheit und Ehrlichkeit miteinander zu verwechseln. Je nach Charakter kann das Gesagte schnell beleidigend und verletzend wirken. Der Nachsatz: “Ich bin eben einfach nur direkt!” hilft hier meist nicht weiter. 
  • Familienorientiert… schreiben viele Menschen, die für sich feststellen müssen, dass sie gern eine Familie gründen würden, sich hierfür aber fast schon zu alt fühlen. Mit einem Babywunsch im Hintergrund wird die Partnersuche dann oft ein wenig “flexibler”. 
  • Klug: Menschen, die sich selbst als klug bezeichnen, verfügen oft über eine akademische Ausbildung und wirken auf andere manchmal ein wenig abschreckend. Vor allem dann, wenn sie kein Problem damit haben, sich selbst als das “Maß aller Dinge” zu betrachten und sich über ihre Bildung zu definieren. 
  • Romantisch: Wer sich auf eine Kontaktanzeige eines Singles meldet, der sich selbst als “romantisch” bezeichnet, sollte zumindest eine gewisse Form von “Grundromantik” mitbringen. Oftmals werden hier die Grenzen zum “Kitsch” überschritten. Diejenigen, die absolut nichts mit Kerzendinner und Co. anfangen können, sollten lieber auf eine andere Anzeige antworten. 
  • Sinnlich: Hier steht oft der Sex im Fokus. Auch wenn die Schreibenden sicherlich von einer festen Beziehung träumen: Einige von ihnen haben alternativ auch nichts gegen eine “Freundschaft plus” einzuwenden.
  • Unkompliziert: Bei unkomplizierten Menschen handelt es sich häufig um eine Art “personifiziertes Chamäleon”. Das bedeutet: Die Betroffenen passen sich an – an Hobbys, an den Alltag und an den Freundeskreis ihrer Partner. So geht der eigene Charakter immer wieder verloren. Schade!

Generell gilt jedoch, dass es natürlich gerade im Zusammenhang mit Kontaktanzeigen falsch ist, von klassischen Standards zu sprechen. Behalten Sie am besten immer im Hinterkopf, dass die Worte, die für die betreffenden Anzeigen zum Einsatz gekommen sind, auch einfach “schlecht gewählt” gewesen sein können.

Die andere Seite: Tipps zum Erstellen einer Kontaktanzeige

Möglicherweise haben Sie gerade diesen Text gelesen und fragen sich, wie Sie selbst eine “perfekte Kontaktanzeige” erstellen können? Die folgenden Tipps helfen weiter: 

  1. Bleiben Sie ehrlich. Spätestens beim ersten Real Date zeigt sich, ob Sie gegebenenfalls übertrieben haben.
  2. Nutzen Sie Abkürzungen mit Bedacht. Niemand hat Lust, sich durch einen “Buchstabendschungel” zu kämpfen.
  3. Schreiben Sie nicht nur von sich, sondern auch darüber, wie Sie sich Ihren Partner/ Ihre Partnerin vorstellen.
  4. Antworten Sie möglichst auf alle Zuschriften und erteilen Sie – falls nötig – höflich Absagen.
  5. Schalten Sie Ihre Kontaktanzeigen dort, wie sich Ihre “Zielgruppe” aufhält. Beschäftigen Sie sich in diesem Zusammenhang mit dem durchschnittlichen Alter der Leser und Leserinnen des betreffenden Mediums.

Fazit

Das Lesen von Kontaktanzeigen (und selbstverständlich auch das Daten danach) macht Spaß. Um jedoch auch wirklich die “Spreu vom Weizen” zu trennen und genau die Personen zu finden, die am besten zum eigenen Typ passen, lohnt es sich durchaus, ein wenig Zeit zu investieren

Machen Sie sich mit den gängigsten Abkürzungen vertraut und geben Sie vielleicht auch Menschen eine Chance, die nicht zu 100 Prozent Ihrem “Beuteschema” entsprechen. Auch das Flirtleben über Kontaktanzeigen hält hin und wieder die wunderschönsten Überraschungen bereit.

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