Datingreport Redakteurin Conny Wilhelm

Conny Wilhelm

Conny Wilhelm hat Geschichte und Germanistik studiert und sich als freiberufliche Texterin und Journalistin selbstständig gemacht. Sie betreibt ein eigenes Online Magazin (niveau-klatsch.com) und ist in den unterschiedlichsten Themenbereichen von Boulevard bis Lifestyle unterwegs.

Altersunterschied: Eine Partnerschaft, in der Sie oder Er deutlich älter ist, kann in manchen Bereichen sehr spannend sein – ab und an jedoch auch zu einer echten Herausforderung werden. Die gute Nachricht ist, dass sich viele Probleme mit einem einfachen “Trick” lösen lassen: Kommunikation! Wer über das, was ihn belastet, spricht, fühlt sich oft direkt viel freier.

Keine Beziehung ist “nur” aufgrund des Alters zum Scheitern verurteilt. Glückliche und weniger glückliche Paare gibt es in allen Altersklassen und Konstellationen. Wichtig ist es, dass beide wissen, wie die “Hindernisse des Alltags” möglichst gut “umschifft” werden können. Und wer sich in grundlegenden Fragen einig ist, verfügt über eine gute Basis für eine möglichst lange und erfolgreiche Partnerschaft.

Gleichzeitig kann es natürlich auch nicht schaden, sich mit den “typischen Herausforderungen” einer klassischen Beziehung, bei der eine/r älter ist, auseinanderzusetzen. Auf diese Weise fällt es oft leichter, etwas mehr Verständnis für den anderen aufzubringen.

In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr über die Herausforderungen, von denen Paare mit großem Altersunterschied besonders oft betroffen sind.

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Übrigens: Auch Paare, die alterstechnisch nahe beieinander liegen, sind vor den folgenden Problemen natürlich nicht gefeit.

Herausforderung Nr. 1: Unterschiedliche Präferenzen und Wünsche

Statistisch gesehen verändert sich ein Mensch etwa alle sieben Jahre. Hobbys, Arbeit, Sex… all diese Dinge bekommen im Laufe der Zeit dementsprechend auch eine andere Bedeutung. Im Idealfall entwickeln sich zwei Menschen, die sich füreinander entschieden haben, natürlich zusammen in dieselbe Richtung.

Aber: Es kann auch sein, dass sich nach und nach immer mehr Unterschiede zeigen. Ob diese dann als gravierend oder nicht empfunden werden, ist natürlich von der ganz persönlichen Einstellung abhängig. Fest steht, dass kein Grund zur Panik besteht, wenn einer von beiden auf einmal keine Lust mehr auf das (ehemals) gemeinsame Hobby hat oder wenn im Bett eine kleine Flaute eingezogen ist. Es ist absolut normal, sich im Laufe der Zeit zu verändern. Wer hiermit seinen Frieden schließen kann, lebt meist entspannter.

Herausforderung Nr. 2: Ein Partner wird zu bestimmend

Auch dieses Phänomen zeigt sich in einigen Beziehungen: Einer der beiden ergreift – frei nach dem Motto “Ich bin der/ die Ältere!” das Ruder und bestimmt über viele Alltagsfragen. Je nach Typ und Charakter des/ der Anderen kann sich dies zu einem echten Problem entwickeln. Vor allem dann, wenn der immer passiver werdende Part seinen Ärger herunterschluckt und das, was ihn bedrückt, nicht ausspricht.

Hin und wieder ist es dementsprechend auch an der Zeit, sich selbst und sein eigenes Verhalten zu hinterfragen. Allein ein etwas fortgeschritteneres Alter bedeutet nicht, dass der/die Betroffene immer im Recht wäre oder den/ die Andere/n beschützen müsste. Im Idealfall sind beide Parteien selbstständig und dazu in der Lage, auf sich selbst zu vertrauen.

Eine “Bevormundung” dieser Art muss nicht zwangsläufig bestimmend oder übergriffig gemeint sein. Manchmal handelt es sich bei dieser Art des “Betüddelns” um eine Art Charaktereigenschaft, die nur schwer abgelegt werden kann. Vielleicht war Ihr Partner/ Ihre Partnerin in der Vergangenheit in einer Beziehung, in der dieses Verhalten geschätzt wurde? Falls Sie sich übergangen fühlen, sprechen Sie mit ihm/ ihr, um Konfliktpotenzial zu reduzieren.

Herausforderung Nr. 3: Minderwertigkeitskomplexe

Der jüngere Partner/ die jüngere Partnerin weiß selbstverständlich, dass sein/ ihr Schatz im Leben schon viele Erfahrungen auf unterschiedlichen Ebenen sammeln konnte. Und genau das kann dafür sorgen, dass sich der/ die Jüngere neben seiner/ ihrer besseren Hälfte klein und unbedeutend fühlt.

Bei genauer Hinsicht zeigt sich, dass Sorgen dieser Art natürlich komplett unbegründet sind. Es mag sich ein wenig pragmatisch anhören, aber: Der/ die Ältere hatte immerhin auch mehr Zeit, sich in der Vergangenheit eine Karriere aufzubauen.

Herausforderung Nr. 4: Der “ganz normale” Alltag

Circa 28 Prozent der Deutschen sind regelmäßig auf Online Dating Plattformen unterwegs1https://de.statista.com/themen/885/online-dating/#topicHeader__wrapper – Abgerufen am 10.03.2023. Viele von ihnen starten irgendwann in eine Beziehung, bei der der Altersunterschied früher oder später eine Rolle spielen könnte. Das Flirten über besagte Plattformen erweist sich oft als besonders spannend. Fragen wie “Hat er schon geantwortet?” oder “Was ziehe ich an?” bestimmen den Alltag. Irgendwann, wenn beide jedoch “fest zusammen” sind, ist es an der Zeit, gegen die Routinen anzukämpfen und sich letztendlich auch noch besser kennenzulernen.

Das bedeutet: Auch unterschiedliche Ansichten, über die vielleicht bei den ersten Dates noch nicht gesprochen wurde, kommen zum Vorschein. Nun liegt es an den Paaren, sich so zu akzeptieren, wie sie sind und nicht zu versuchen, den/ die Andere/n zu verändern. Abgesehen davon, dass Letzteres ohnehin so gut wie immer eine schlechte Idee ist, sind gerade ältere Menschen tendenziell weniger bereit dazu, sich in grundsätzlichen Lebens- und Verhaltensfragen neu zu orientieren.

Herausforderung Nr. 5: Eine/r fühlt sich zu alt

Was früher noch – vergleichsweise allgemein – als Midlife Crisis bezeichnet wurde, ist weitaus komplexer, als es oft den Anschein haben mag. Auch wenn es in der heutigen Zeit in Deutschland durchaus Menschen gibt, die älter als 100 Jahre alt werden2https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1783/umfrage/durchschnittliche-weitere-lebenserwartung-nach-altersgruppen/ – Abgerufen am 10.03.2023, beginnt die Midlife Crisis oft mit Mitte 40. Die Betroffenen fragen sich, was sie bisher mit ihrem Leben angefangen haben und ob sie mit den Entwicklungen zufrieden sind. Hierbei zeigt sich dann hin und wieder, dass durchaus eine Diskrepanz zwischen Realität und Wunsch besteht. Und genau das kann sich negativ auf den Beziehungsalltag auswirken. Ist einer unzufrieden, überträgt er dies nicht selten auf die Partnerschaft. Wenn der Partner/ die Partnerin dann auch noch beginnt, sich schuldig zu fühlen, startet ein gefährlicher Teufelskreis.

3 Tipps für Paare mit großem Altersunterschied

Welche Herausforderungen sind mit Altersunterschieden in der Beziehung verbunden

Dass sich alle Paare – unabhängig vom Alter – hin und wieder streiten, ist klar. Wichtig ist es, sich dessen bewusst zu sein, unnötige Diskussionen zu vermeiden und so das Beziehungsglück nicht unnötig zu gefährden. Die folgenden Tipps können weiterhelfen, wenn es einen Altersunterschied gibt.

Tipp Nr. 1: Über wesentliche Bedürfnisse sprechen

… und diese – im Falle der erwähnten Online Plattformen – direkt im eigenen Profil vermerken. Um welche Bereiche des Alltags es hier genau geht und welche Themen angesprochen werden, ist natürlich von den eigenen Präferenzen abhängig. Wer hier ehrlich und authentisch bleibt, tut nicht nur vielen anderen Singles, sondern auch sich selbst einen großen Gefallen. Ein typisches Beispiel: Sie sind über 40, möchten jedoch noch selbst Mutter werden? Dann gibt es keinen Grund, mit diesem generellen Wunsch nicht offen umzugehen.

Tipp Nr. 2: Reden

Wer sich unwohl fühlt, sollte in einer Beziehung über seine Emotionen sprechen können. Haben Sie Angst davor, dass Ihr Partner/ Ihre Partnerin in Zukunft pflegebedürftig werden könnte? Vielleicht fürchten Sie sich auch davor, dass Sie sich eventuell auseinanderleben? Viele negative Gefühle lassen sich bei einer gemeinsamen Tasse Tee besonders gut besprechen. Und oft sieht die Welt danach schon ganz anders aus.

Tipp Nr. 3: Dem/ der Partner/in Freiheiten gewähren

Ältere Partner sollten sich Mühe geben, zu akzeptieren, dass sich jüngere gern noch ein wenig ausprobieren und verwirklichen möchten. Hier hilft es, sich vielleicht ein wenig in die Situation hineinzuversetzen und sich zu fragen, wie man sich selbst im betreffenden Alter gefühlt hat. So fällt es oft nicht schwer, alles ein wenig besser nachzuvollziehen.

Fazit

Wer sich ein wenig Zeit nimmt, um sich etwas eingehender mit den Herausforderungen von Paaren mit größerem Altersunterschied zu befassen, erkennt schnell, dass es “klassische Probleme” eigentlich nicht gibt. Oder anders: Die Probleme und Herausforderungen sind mit denen von “altersidentischen” Paaren zu vergleichen. Allerdings ist die Frage, wie die Betroffenen damit umgehen. Viele Menschen Ü50 stehen mit beiden Beinen im Leben und möchten ihre Zeit nicht mit Beziehungen verschwenden, denen sie keine Zukunft beimessen. Und genau hierin liegen die besonderen Chancen, auch den (scheinbar) kompliziertesten Herausforderungen entgegenzutreten.

Eine Beziehung mit einem älteren/ jüngeren Gegenpart kann sehr inspirierend sein und dafür sorgen, dass es auch im Alltag definitiv nicht an neuen, tollen Überraschungen mangelt.

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