Sicheres Online-Dating: Wer sich in der heutigen Zeit auf die Suche nach einem Partner begibt, hat dafür zahlreiche Möglichkeiten. Vor dem Zeitalter des Internets konnten sich neue Menschen lediglich von Angesicht zu Angesicht kennenlernen. Zwar gab es auch die Option, eine Anzeige mit einem Partnergesuch in der lokalen Zeitung zu veröffentlichen oder sich per Handy zu verabreden, doch im Vergleich zu den heutigen Möglichkeiten für Singles sind sie weit weniger effektiv.
Mit dem Internet etablierten sich unterschiedliche Formen von Online-Dating-Portalen, die sich hauptsächlich in die Kategorien Partnervermittlung, Singlebörse und Erotikportal einordnen lassen1Marktüberblick Online-Dating-Portale – https://www.verbraucherzentrale.de/sites/default/files/2019-11/2017_10_24_marktueberblick_onlinedating_0.pdf – abgerufen am 10.01.2023. Dadurch werden auch verschiedene Zielgruppen und ihre Bedürfnisse angesprochen.
Doch wie sieht es mit der Sicherheit bei der Online-Partnersuche aus? Die Partnersuche im Internet ist grundsätzlich sicher, wenn Sie die nötigen Anforderungen dafür treffen. Es gibt schließlich tausende Erfolgsgeschichten und nur wenige Fälle von Betrug. Dennoch sollten Sie einige Dinge beachten, um beim Dating über Singlebörsen für mehr Sicherheit zu sorgen. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei.
Tipp 1: Sich das jeweilige Nutzerprofil immer genau anschauen
Als Gründe für den Beitritt zu Online-Dating-Communities nannten 40 % der Befragten die Suche nach Verabredungen, 38 % die Suche nach neuen Freunden und 22 % nach einem Langzeit-/Ehepartner2Online Dating Study: User Experiences of an Online Dating Community – http://www.inquiriesjournal.com/articles/323/online-dating-study-user-experiences-of-an-online-dating-community – … Weiterlesen. Die Nutzer von Online-Dating-Portalen sind somit sehr breit gefächert. Umso komplexer ist die Suche nach einem geeigneten Partner im Internet.
Die Person, die Ihnen über eine Singlebörse geschrieben hat, sieht wie ein Model aus und sie ist auf dem einzigen Foto perfekt in Szene gesetzt? Solche Profile müssen Sie genauer unter die Lupe nehmen, denn sie können folgendes unseriöses Verhalten aufzeigen:
- Wenn Sie um ein weiteres Foto bitten, reagiert diese Person nur mit Ausreden.
- Die Person bleibt oberflächlich und geizt mit persönlichen Informationen.
- Sie bekommen nur Standardantworten.
- Die Person reagiert plötzlich nicht mehr auf Ihre Nachfragen.
Bei solchen Profilen sollten Sie hellhörig werden, denn es handelt sich möglicherweise um ein Fake-Profil. Solche Profile sind häufig nur teilweise ausgefüllt und wenig aufwändig gestaltet. Und jemand, der echtes Interesse an Ihnen hat, würde sich zumindest kurz vorstellen. Hören Sie rechtzeitig auf, mit solchen Profilen Ihre Zeit zu verlieren.
Tipp 2: Seien Sie zurückhaltend bei Ihrem eigenen Profil
Sie sollten auf keinen Fall in Ihrem eigenen Profil zu viele persönliche Informationen preisgeben. Denn diese Informationen kann sich jeder andere Nutzer ansehen und diese gegen Sie verwenden. So kann Ihr Gegenüber mit der Kombination aus Vorname, Wohnort und Beruf womöglich herausfinden, wer Sie genau sind, ohne Sie selbst danach fragen zu müssen. Deshalb sollten Sie immer ein Pseudonym nutzen und kein Strandbild mit nackter Haut als Profilbild verwenden.
Mit einem originellen oder witzigen Profil erregen Sie besser die Aufmerksamkeit anderer Singles mit ernsten Absichten. Wenn Sie aber schon in Ihrem Profilbild zu viel nackte Haut zeigen, um attraktiv zu wirken, könnten Sie möglicherweise die falschen Personen mit unseriösen Absichten anziehen.
Vermeiden Sie es auch, zu viele persönliche Informationen an andere zu geben. Bevor Sie sich zum ersten Live-Treffen verabreden, sollten Sie die Angabe persönlicher Informationen vermeiden, darunter:
- Ihre vollen Namen,
- Telefonnummer,
- Adresse,
- E-Mail-Adresse,
- Arbeitsplatz,
- wie viel Sie verdienen etc.
Tipp 3: Vergewissern Sie sich, dass es die Person tatsächlich gibt
Wenn eine interessante Person mit Ihnen Kontakt aufgenommen und bereits ein spannender Nachrichtenaustausch stattgefunden hat, sollten Sie sich vergewissern, dass die Person ehrliche Absichten hat oder zumindest echt ist. Dazu können Sie eine gründliche Recherche in Eigenregie durchführen, um sicher zu sein, dass es die Person tatsächlich gibt.
Eine Suche nach ihrem vollen Namen in sozialen Netzwerken oder bei Google könnte eine Antwort darauf geben. Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Sie den echten Vor- und Nachnamen oder etwa den Arbeitsplatz der Person bekommen haben. Wenn z. B. das Foto auf Facebook zum Profilbild bei der Singlebörse passt, dann ist es schon ein gutes Zeichen.
Werden Sie aber nicht fündig oder der Name taucht weder in Suchmaschinen noch auf der Homepage des angeblichen Arbeitgebers auf, dann sollten Sie vorsichtig sein und bei der Person um mehr Details nachfragen.
Tipp 4: Analysieren Sie den Kommunikationsverlauf
Es scheint so, als hätte Ihr Gegenüber großes Interesse an Ihnen und will scheinbar alles über Sie wissen? Das sollte Sie in erster Linie stutzig werden lassen, obwohl es auch schmeichelt. Vielleicht will ja diese Person mit den erfragten intimen Details Ihnen das Gefühl geben, dass eine Ähnlichkeit zwischen euch besteht oder auch eine vermeintliche Vertrautheit suggerieren?
Wenn die andere Person aber gleichzeitig sehr wenig über sich selbst verrät, ist es ein Zeichen für Sie, die ganze Sache zu hinterfragen und misstrauisch zu sein. Achten Sie darauf, ob es sich bei den Antworten um Standardfloskeln handelt oder ob die Antworten tatsächlich zu Ihren Fragen passen.
Versuchen Sie, nicht zu viele Informationen von sich preiszugeben und Ihrem Gegenüber anzuvertrauen, bis Sie die Person nicht bei einem echten Date kennengelernt haben. Vergewissern Sie sich davor, dass es die Person tatsächlich gibt, indem Sie z. B. vor dem ersten Treffen einen Skype-Anruf vereinbaren.
Tipp 5: Mit dem neuen Date einen Skype-Anruf vereinbaren
Sie sollten einen Videoanruf mit der neuen Bekanntschaft führen, noch bevor ihr euch zu einem persönlichen Treffen verabredet. So stellen Sie sicher, dass es sich nicht um ein Fake-Profil handelt und können gleichzeitig herausfinden, ob Sie auf derselben Wellenlänge mit Ihrem Gegenüber liegen.
Denn der schriftliche Nachrichtenverkehr bietet viel mehr Platz zum Manövrieren und reichlich Zeit, sich an den Gesprächspartner anzupassen. Beim Angesicht zu Angesicht läuft es oft etwas anders – und da wissen Sie genau, wen Sie vor sich haben.
Wenn Ihr Gegenüber nicht damit einverstanden ist, mit Ihnen vor dem ersten Live-Treffen zu Skypen, dann dürfen Sie leicht misstrauisch werden. Viele Menschen lieben es zwar nicht, Telefon- oder Videogespräche zu führen, aber der potenzielle Partner sollte sich ja auch anstrengen und Ihnen beweisen, dass er es ernst meint. Das ist ja auch das Mindeste.
Spätestens jetzt sollten Sie sich es noch einmal gründlich überlegen, ob Sie weiterhin mit dieser Person kommunizieren wollen oder nicht. Vor allem bei einem schlechten Gefühl sollten Sie unverzüglich jeden Kontakt abbrechen und sich auf keinen Fall auf ein Treffen ohne vorheriges Videotelefonat einlassen.
Tipp 6: Kein Geld überweisen und niemals Anhänge öffnen
Sie wollen mit der neuen Bekanntschaft nach einigen Nachrichten auf der Singlebörsen eure E-Mail-Adressen austauschen, um eine bequemere Kommunikation zu führen? Das ist schön und gut, aber Sie sollten trotzdem vorsichtig sein und sich eine anonyme E-Mail-Adresse anlegen.
Behalten Sie es im Hinterkopf, dass es eine neue Bekanntschaft ist und Sie diese immer noch nicht so gut kennen. Daher sollten Sie auch keine Anhänge öffnen, vor allem wenn es sich angeblich um ein Bild in einer “gezippten” Datei handelt. Dabei handelt es sich viel wahrscheinlicher um einen Computer-Virus oder sonstige Schädlinge. Daher sollten Sie den Anhang zumindest mit einer Virenschutz-Software checken.
Sie sollten auch nicht auf Links in der E-Mail einer unbekannten Person klicken, da es sich um einen Phishing-Versuch handeln könnte. Überprüfen Sie zunächst einmal, ob die URL seriös erscheint und lassen Sie auch diese von einer Antivirus-Software scannen.
Ein absolutes No-Go ist das Überweisen von Geld, wenn jemand danach fragt, den Sie vor kurzem online kennengelernt haben. Das gilt nicht nur für Singlebörsen, sondern generell für alle Bekanntschaften. Fallen Sie auf keinen Fall auf solche Tricks ein, egal wie viel Mitleid Sie für die angebliche Geschichte des Gegenübers haben. Seien Sie stark und überweisen Sie niemals Geld an Unbekannte!
Tipp 7: Den Treffpunkt sollten Sie bestimmen
Nach einer gewissen Zeit und diversen Nachrichten sowie Videotelefonaten nähert sich allmählich der Zeitpunkt für ein Treffen im echten Leben. Sie können schließlich nur so herausfinden, ob die virtuelle Bekanntschaft auch wirklich Ihren Erwartungen entspricht. Für die erste Verabredung sollten Sie einen neutralen Ort in der Öffentlichkeit auswählen, wie z. B. ein Restaurant oder Café. Vor dem ersten Date sollten Sie einen Freund über den Treffpunkt informieren.
Vermeiden Sie es, sich beim ersten Date in einem finsteren und einsamen Park zu treffen, denn das erste Treffen beim Online-Dating kann Angst machen3Studie: Das erste Treffen beim Online-Dating kann Angst machen – … Weiterlesen.
Sie sollten beim ersten Treffen auf keinen Fall Unbekannte nach Hause einladen. Bis es soweit ist, müssen Sie die Person mehrere Male treffen und sich der ganzen Sache auch zu 100 % sicher sein. Lassen Sie sich von Ihrem Date auch nicht bei sich Zuhause abholen oder nach dem Treffen nach Hause bringen.
Tipp 8: Die jeweilige Singlebörse vor der Nutzung auf Seriosität prüfen
Wenn Sie online auf die Suche nach einem Traumpartner gehen, dann müssen Sie sich zuerst die Rahmenbedingungen der jeweiligen Singlebörse anschauen. So können Sie herausfinden, ob es sich um einen seriösen und sicheren Anbieter handelt. Grundsätzlich gilt: Die kostenpflichtigen Singlebörsen verfügen in der Regel über die notwendigen finanziellen Mitteln und Ressourcen, um diese in den Schutz der Nutzer und ihrer Daten zu investieren.
Allein im deutschsprachigen Raum gibt es mehr als 2500 Singlebörsen, die um die Gunst der Partnersuchenden kämpfen. Leider sind auch einige unseriöse Anbieter dabei, bei denen sich viele Fake-Profile und Betrüger tummeln. Deshalb sollten Sie sich vor der Anmeldung bei einer Singlebörse zuerst die Nutzungsbedingungen und die AGBs genauer anschauen.
Versuchen Sie dabei die folgenden Fragen zu beantworten:
- Ist die Singlebörse seriös und durch unabhängige Institutionen geprüft?
- Welche Kosten kommen auf mich zu?
- Wird die Premium-Mitgliedschaft automatisch verlängert?
- Wie kann ich mich wieder abmelden?
- Wie sieht die Kündigungsfrist aus?
- Wie genau geht die Singlebörse mit dem Datenschutz um?
- Ist das Geschlechterverhältnis ausgewogen?
- Wie hoch ist die Erfolgsrate?
- Kann ich unseriöse Nutzer dem Kundendienst melden?
- Kann ich mich direkt mit dem Kundenservice in Verbindung setzen?
- Werden Fake-Profile und Karteileichen entfernt?
Wenn die Antworten auf diese und ähnliche Fragen transparent aufgeführt sind, handelt es sich um eine seriöse Singlebörse. Ihrer Registrierung steht somit nichts mehr im Weg und wenn Sie die oben genannten Ratschläge befolgen, sind Sie auf der sicheren Seite.
Der Überblick über sichere Online-Dating-Anbieter
Quellen & Verweise
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