Datingreport Redakteur Leo Klostler

Leo Klostler

Leo befasst sich mit der Wissenschaft des Datings und gewährleistet tiefe Einblicke in die Psychologie der Partnersuche und einer glücklichen Liebesbeziehung. Basierend auf diesen Erkenntnissen gibt er Ratschläge, auf welchen Online-Dating-Plattformen man einen geeigneten Partner fürs Leben, aber auch unverbindliche Sex-Kontakte findet.

Matching – die Partnersuche mit Algorithmus: Die Suche nach einem Partner kann manchmal sehr zeitraubend und stressig sein, weshalb viele Singles nach neuen Möglichkeiten suchen, um Kontakte zu knüpfen. Doch zum Glück sind die Zeiten, in denen Sie neue Menschen ausschließlich im Sportverein, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz kennenlernen konnten, mit dem Internetzeitalter vorbei.

Immer mehr Menschen, die heute Lust auf ein Date haben, benutzen lieber eine Dating App und suchen ganz bequem von zu Hause aus nach einem Partner. So gehören Dating Apps für viele bereits zum Alltag1Number of smartphone dating app users in the United States from 2019 to 2023 – https://www.statista.com/statistics/274144/smartphone-dating-app-users-usa/ – abgerufen am 27.12.2022. Solche Plattformen sollen Menschen dabei helfen, aufgrund ähnlicher Interessen zueinander zu finden.

Damit das Ganze möglichst reibungslos verläuft und die vorgeschlagenen Personen auch wirklich zueinander passen, dafür ist ein Matching-Algorithmus im Hintergrund zuständig.

Wofür genau steht das Matching und wie funktioniert es?

Zwei Elektroingenieure, Phil Fialer und Jim Harvey, entwickelten Ende der 1950er Jahre das erste Dating-Programm unter dem Namen „Happy Families Planning Services“2Glückliche Ehen aus der Rechenmaschine – Happy Families Planning Services – https://www.heise.de/hintergrund/Glueckliche-Ehen-aus-der-Rechenmaschine-5054685.html – abgerufen am … Weiterlesen. Die beiden Studenten wollten einen Großrechner im universitätseigenen Rechenzentrum für ihre Abschlussarbeit nutzen, um möglichst viele Paare mit ähnlichen Eigenschaften und Interessen miteinander zu verbinden. Sie teilten dazu Fragebögen aus und ließen den Großrechner die Übereinstimmungen berechnen.

Obwohl ihr Dating-Programm in Wirklichkeit nur wenige glückliche Paare hervorbrachte, lebte ihre Idee weiter und erfuhr einen riesigen Boom in den Folgejahren und -jahrzehnten. Seit den 1950er Jahren ist die Technik wesentlich effizienter und schneller geworden, aber auch die Gesellschaft hat sich verändert. Inzwischen ist es ganz normal geworden, dass eine Maschine bei einer Dating App potentielle und geeignete Partner einander vorschlägt – auf Basis des sogenannten Matchings. Aber wie funktioniert das Ganze?

Bei seriösen Dating Apps ist es üblich, dass Sie zunächst einmal Informationen über sich selbst preisgeben müssen. Danach sucht ein Algorithmus nach einem geeigneten Partner, der zu Ihren Wünschen und Angaben passt. Eine Mehrheit der befragten Nutzer von Online Dating Apps gibt an, dass ihre Gesamterfahrung positiv war3The Virtues and Downsides of Online Dating – https://www.pewresearch.org/internet/2020/02/06/the-virtues-and-downsides-of-online-dating/ – abgerufen am 31.01.2022.

Beim Matching-System werden alle Mitgliederprofile der Datenbank einer Dating App von Computer-Algorithmen untereinander abgeglichen und berücksichtigen auf Basis bestimmter Kriterien mögliche Übereinstimmungen, die zu einer harmonischen und stabilen Paarbeziehung beitragen können. Dabei kommen je nach Dating App unterschiedliche Algorithmen zum Einsatz.

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Mit Matching ist der Algorithmus gemeint, mit dem die Dating Apps ihren Nutzern passende Partnervorschläge machen. Dabei werden Übereinstimmungen bestimmter Kriterien als Basis berücksichtigt. Die Matching-Algorithmen sind das Herzstück jeder Dating App und damit auch von wesentlicher Bedeutung für die Funktionalität der Partnersuche.

Welche Arten von Matching gibt es?

Um ihre Mitglieder zu matchen, nutzen die Anbieter von Dating Apps unterschiedliche Algorithmen. Die folgenden zählen als die wichtigsten Matching-Arten:

  • Foto-Matching: Dieses Matching wird oft auch als Fotoflirt bezeichnet. Dabei schlägt Ihnen der Algorithmus täglich eine bestimmte Anzahl an Singles vor und Sie können jeweils auf “Ja” oder “Nein” klicken. Wenn Sie und der andere Nutzer beide auf “Ja” klicken und das Profilbild des Gegenübers liken, erhaltet ihr vom System eine entsprechende Benachrichtigung und könnt euch nun gegenseitig kontaktieren.
  • Suchfunktionen: Hier haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Suchparameter einzugeben, unter anderem:
    • Körpergröße,
    •  Gewicht,
    •  Alter,
    • Augen- und Haarfarbe,
    •  Religion,
    •  Sternzeichen,
    •  Kinderwunsch,
    •  Rauchverhalten,
    •  Hobbys,
    • Entfernung zum eigenen Wohnort etc.

Aus diesen Angaben heraus ermittelt der Algorithmus passende Partner und listet diese nach Relevanz auf. Indem Sie Ihre Suchkriterien passend überarbeiten und anpassen, bekommen Sie jeweils andere gezielte Partnervorschläge.

  • Like-Funktionen: Um interessante Singles auf sich aufmerksam zu machen, werden „Likes“ und ähnliche Formen des „Anschubsens“ bevorzugt, da es die einfachste Möglichkeit darstellt. Wenn Sie ein Mitgliederprofil besuchen, können Sie je nach Plattform zu bestimmten Fotos, Freitexten, Hobbys, Vorlieben oder sogar für das gesamte Profil ein Feedback in Form eines „Likes“ hinterlassen. Bei manchen Dating Apps haben Sie noch die Möglichkeit, einen individuellen Kommentar zu formulieren.

Das jeweilige Mitglied erhält anschließend eine Benachrichtigung über Ihr Feedback und kann bei Interesse reagieren. Bei gegenseitiger Sympathie bekommen Sie das Kompliment zurück oder gleich eine persönliche Nachricht, die wiederum zu einem intensiven Nachrichtenaustausch führen kann.

  • Dateroulette: Die Nachteile des Foto-Matching spiegeln sich in der Tatsache wider, dass dabei rein zufällige Vorschläge erfolgen. Diese werden durch das Dateroulette behoben, bei dem sich sämtliche Vorschläge nach selbst gewählten Kriterien richten. Der Matching-Algorithmus empfiehlt Ihnen nur solche Singles, die alle Ihre Vorgaben erfüllen. Ähnlich wie beim Fotoflirt erscheinen die Bilder interessanter Singles nacheinander und diese können Sie entweder wegklicken oder als interessant markieren.
  • Fragenflirt: Dieser Algorithmus basiert auf Antworten auf Fragen aus verschiedenen Themengebieten. Dabei können Sie diverse Entscheidungen treffen, z. B. welche der Antworten Sie bei einem potenziellen Flirt akzeptieren oder wie wichtig das jeweilige Thema für Sie ist (sehr wichtig, neutral, unwichtig).
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Dating Apps und Plattformen können verschiedene Matching-Prinzipien nutzen, aber fast alle haben gemeinsam, dass sie vom Nutzer mit bestimmten persönlichen Informationen vorab „gefüttert“ werden müssen. Bei Übereinstimmung der Interessen werden beide Parteien benachrichtigt und können Kontakt zueinander aufnehmen.

Welches ist das beste Matching-System?

Was bedeutet Matching und wie wichtig ist es für eine erfolgreiche Partnersuche?

Über 2500 Anbieter tummeln sich allein auf dem deutschen Markt für Partnersuche4Algorithmen als Matchmaker: So funktioniert Online-Dating – … Weiterlesen und sie alle unterscheiden sich in ihrer Herangehensweise. So ist z. B. bei einigen Dating Apps Ihr Standort ein entscheidender Faktor dafür, welche Personen Ihnen als Match angezeigt wird. Andere wiederum lassen Sie vorab einen Fragebogen ausfüllen, um auf Basis Ihrer Antworten passende Kontakte vorzuschlagen.

Die Matching-Algorithmen haben somit großen Einfluss auf den Erfolg der Partnersuche und der jeweiligen Dating-App5Der Einfluss von Matching-Algorithmen auf den Erfolg einer Dating-App – … Weiterlesen. Bei einigen Dating Apps können Sie so viele Menschen am Tag swipen, wie Sie wollen, während andere nur eine Kontaktaufnahme pro Tag erlauben.

Auf Partnerbörsen gibt es heutzutage so viele Möglichkeiten, dass viele Menschen schnell den Überblick verlieren. Es ist schwer pauschal zu sagen, welches Matching-System das beste ist, da es von den Absichten des Nutzers und seinen Vorlieben abhängt. So sorgt etwa das Daten-Matching, welches auf persönlichen Daten und Angaben der Nutzer basiert, für besonders präzise Treffer und eignet sich für seriöse Vorhaben.

Doch bei diesem Matching-System stehen nicht die Fotos der Nutzer im Vordergrund, obwohl sie für die meisten Nutzer besonders wichtig sind. Das beliebteste Matching auf der anderen Seite ist jenes, welches sich auf gegenseitigen „Likes“ basiert.

Wenn Ihnen also ein Nutzer gefällt, können Sie mit einem Like auf sich aufmerksam machen, sodass sich die Person Ihr Profil anschaut. Wenn auch Sie ein Like zurückbekommen, können Sie einen Chat starten oder Sie erhalten eine Einladung dazu.

Was ist der Attraktivitäts-Score und warum ist er wichtig?

Die Anbieter halten es meist streng geheim, wie genau ihr Matching-Algorithmus funktioniert. Aber eins ist sicher: Die meisten Dating Apps arbeiten mit dem sogenannten ELO-Score, bekannter als Attraktivitäts-Score. Ursprünglich wurde der ELO-Score als Bewertung der Spielstärke von Schachspielern entwickelt. Im Bereich von Dating Apps zeigt er jedoch an, wie attraktiv eine Person ist oder besser gesagt, wie attraktiv das eigene Profil auf andere wirkt.

Anhand Ihrer Attraktivität bzw. Ihrer Profil-Attraktivität verbindet Sie der Dating-App-Algorithmus mit Menschen, die einen ähnlichen ELO-Score haben. Für die Anwendung des Attraktivitäts-Scores gab es bereits auch viel Kritik, dass die gesellschaftliche Diskriminierung dadurch weiter gefestigt wird. Das hatte zufolge, dass aufgrund zunehmender Kritik einige Dating Apps (zumindest offiziell) ihre Matching-Strategie geändert haben.

Leider bleiben die Angaben der Dating-Anbieter zum neu angewendeten Matching-Algorithmus so vage, dass die Nutzer sich nicht vollkommen sicher sein können, ob im Hintergrund weiterhin ein Attraktivitäts-Score am Werk ist.

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Das wohl bekannteste und beliebteste Matching basiert auf dem „Like“-Prinzip, bei dem Nutzer entweder ein Bild oder etwas anderes im Profil einer anderen Person liken und im Idealfall das Gleiche „zurück-geliked“ bekommen. Meistens spielt aber auch die allgemeine Attraktivität des Profils eine große Rolle beim Matching.

Vorsicht: Datenschutz bei Dating Apps ist das oberste Gebot

Der Dating App Markt ist riesig und bietet sowohl kostenlose als auch bezahlpflichtige Apps an. Leider gibt es auch hier schwarze Schafe und nicht alle Anbieter sind vertrauenswürdig im Umgang mit persönlichen Daten. Deshalb müssen Sie sich noch vor der Anmeldung bei einem bestimmten Dating Anbieter vergewissern, dass dieser sicher mit Ihren persönlichen Daten umgeht.

Der gewählte Dating-Anbieter muss Ihre Profilinformationen verschlüsselt an die Server übermitteln, sodass Dritte diese Informationen nicht mitlesen können. Sollten Sie beispielsweise ein Social-Media-Profil mit der Dating App verknüpfen, tauschen die beiden Anbieter Ihre Profilinformationen aus und erweitern ihre Datensammlung.

Auch die Nutzung von Standortinformationen birgt gewisse Risiken. So kann die Lokalisierung von Profilen in unmittelbarer Nähe für ungebetene Kontaktversuche verwendet werden. Anderseits kann auch der App-Anbieter jederzeit nachvollziehen, wo Sie sich befinden. Daher ist es ratsam, dass Sie vor der Verwendung einer Dating App die Datenschutzbestimmungen genau durchlesen, sich über die Sicherheit und Seriosität des Anbieters gut informieren und die Profileinstellungen bei Bedarf anpassen.

In unseren unabhängigen Dating-Anbieter-Reviews haben wir hohen Wert auf die Sicherheit und Seriosität der Anbieter gelegt und nur solche Dating Apps und Plattformen weiterempfohlen, bei denen Datenschutz und Privatsphäre der Nutzer großgeschrieben wird.

Quellen & Verweise[+]

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